KI und Bildung
Digitalisierung und Künstliche Intelligenz (KI) verändern die Welt in rasanter Geschwindigkeit. Seit 2 Jahren ist beispielsweise das Tool ChatGPT für alle verfügbar – und wird auch intensiv genutzt, sowohl beruflich als auch privat. Neue Technologien und das Aufkommen Künstlicher Intelligenz stellen vor allem das Bildungssystem vor Herausforderungen. Die Geschwindigkeit des Wandels beeinflusst nicht nur die Ausbildung zukünftiger Lehrkräfte, sondern erfordert auch von den aktuell bereits Lehrenden neue, digitale Kompetenzen. Für Pädagog:innen gibt es bereits konkrete Ausbildungsformate: Neben dem bestehenden berufsbildenden Lehramtstudium „Information und Kommunikation – Angewandte Digitalisierung“ wird seit Herbst der Hochschullehrgang „Künstliche Intelligenz im IT-Unterricht der Berufsbildung“. Hier gibt es also Bewegung im Bildungssystem. Doch es bleiben Fragen: Reichen diese Impulse aus, um das gesamte Bildungssystem für diese neuen Herausforderungen zukunftsfit zu machen? Wie kann der bestehende Unterricht an die neuen Gegebenheiten angepasst werden und wie kann es gelingen, angesichts der digitalen Unterstützungen sinnvolle Bewertungsmethoden anzuwenden? Wir haben diese und weitere Fragen denjenigen gestellt, die es wissen müssen: Gerlinde Schwabl und Patrick Pallhuber entwickeln gerade den oben genannten KI-Hochschullehrgang und sind intensiv mit der Materie betraut – die Antworten finden sich im Doppelinterview.
KI und Betriebe
Parallel dazu kommen auch auf die Betriebe neue Herausforderungen zu. Die zentralen Fragen in diesem Zusammenhang lauten: Welche neuen Kompetenzen bringen junge, in der KI-Welt aufgewachsene Mitarbeiter:innen mit? Welche Risiken entstehen für die Betriebe dadurch – und welche neuen Chancen lassen sich nutzen? Der Leiter des Bildungsconsultings der Wirtschaftskammer Tirol, Wolfgang Sparer, sieht in der Integration von digitalen Tools und KI eine klare Chefsache: „Das Erkennen von IT-Kompetenzen im Personal ist Aufgabe der Unternehmensführung.“ Auch wenn das in größeren Unternehmen nicht das Management selbst macht – es muss den Rahmen dafür setzen, dass Digitalisierung und KI genutzt werden. „Künstliche Intelligenz muss als Werkzeug eingesetzt werden, es ist mächtig und präzise. KI als neues Instrument ist vergleichbar damit, dass früher mit dem Schraubenzieher gearbeitet werden musste – aber der Akkuschrauber zu einer wesentlichen Entlastung der Mitarbeiter:innen bei gleichzeitig höherer Produktivität geführt hat. Mit dem neuen Tool, der KI, ist es ganz ähnlich: Jetzt kann man das Besserwissen ruhig ablegen und sich auf das Besserkönnen konzentrieren“, ist Wolfgang Sparer überzeugt.
KI und neue Kompetenzen
Das schafft neue Spielräume: In Zukunft werden Innovationen, praktisches Umsetzen sowie das Erkennen und Annehmen von Herausforderungen wichtiger. Moderne Betriebe müssen daher das Potenzial der Mitarbeiter:innen auf IT-Kompetenzen scannen und Schritt für Schritt ausbauen. Offenheit für neue Technologien heißt aber nicht, eigenen Werte zu verleugnen, im Gegenteil: Sie können im Wettbewerb noch entscheidend werden. Digitalisierung im umfassenden Sinn trägt vor allem dazu bei, Bremsen zu lösen. Dazu gehören bürokratische Erfordernisse, die durch digitale Instrumente radikal abgebaut werden können. „Das Bildungsconsulting hat praktische Erfahrung mit der Entwicklung innovativer Software, die Prozesse zehn Mal so schnell macht, und gibt dieses Wissen gerne an Tiroler Unternehmen weiter“, betont Wolfgang Sparer. Die Nutzung der Vorteile digitaler Methoden gehört zur Agilität, die Betriebe in Zeiten großer Veränderungen an den Tag legen müssen. „Wenn es um die agile Weiterentwicklung der Kompetenzen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geht, ist das die klare Aufgabe der Personalentwicklung - das Bildungsconsulting steht mit seinem Know-how als zentraler Partner für Tiroler Unternehmen zur Verfügung“, betont Sparer.
Quelle: Den Originalartikel finden Sie in der Tiroler Wirtschaft, 28.11.2024 auf Seite 52.