Digitalisierung und Personal – ist das nicht ein Widerspruch? Verlangt der Umgang mit „menschlichen Ressourcen“ (Human Ressources, kurz HR) nicht, dass ausschließlich auf persönlicher Ebene vorgegangen wird? „Nicht unbedingt – schon jetzt werden beispielsweise standardisierte Testungen eingesetzt. Hier erfolgen zwar die abschließende Besprechung und Beratung im Vier-Augen-Gespräch, der Test selbst wird digital abgewickelt. Daher stellt sich sehr wohl die Frage, in welchem Ausmaß in der Personalarbeit in klar definierten Bereichen auf qualitativ höchstem Niveau digitale Instrumente eingesetzt werden können“, erklärt Andreas Zelger, Teamleiter am Bildungsconsulting und Spezialist für Berufs- und Personalberatung.
Die durch Corona beschleunigte und weiterhin fortschreitende Digitalisierung führt dazu, dass technologie-basierte HR-Arbeit zukünftig vermehrt in der Personalauswahl und Personalentwicklung Einzug halten wird und diese Bereiche einen verstärkten Digitalisierungsdruck erfahren werden. Bis 2030 werden innovative technologische Mittel sowie veränderte Rahmenbedingungen am Arbeitsmarkt diesen Trend verstärken. Aktuell scheint davon jedoch noch relativ wenig im Berufsalltag der Tiroler Betriebe Anwendung zu finden. Doch was, wenn der (technologische) Wandel sich nicht linear, sondern exponentiell beschleunigt? Welchen Einfluss könnten disruptive Technologien auf diesen Bereich haben? Welche Chancen bringt diese Veränderung mit sich und welche Mega-Trends werden besonders relevant einwirken?
Neue Technologien in der Personalarbeit
Die Digitalisierung ist in der internationalen HR-Praxis längst angekommen. Große Unternehmen verfügen teils über eigenes Fachpersonal und Tools für Themen wie „Digital Recruiting“. Wie aber stellt Unternehmen dar? Welche Technologieformen werden insbesondere für international agierende Konzerne und Großunternehmen relevanter und welche davon werden auch Klein- und Mittelbetriebe betreffen? Die zentrale Frage für die Unternehmensführung lautet: Was ist jetzt zu tun? Soll man mittelfristig weiterhin auf traditionelle Strukturen und HR-Methoden setzen oder machen neue Technologien bereits heute ein Umdenken notwendig, um zukunftsfit zu sein?
Auf internationaler Ebene, vor allem im angloamerikanischen Raum, aber auch immer mehr in Europa, schreiten digitale technologische Tools im Berufs- und Bewerberbereich voran. Die Palette ist breit und erweitert die professionelle Personalarbeit um eine Reihe neuer Begriffe: Diese reichen von Selbstcoaching-APPs, Künstlicher Intelligenz (KI), Machine Learning (ML) & Deep Learning über Algorithmus-gesteuerte Personalauswahl und das automatisierte Erkennen von Emotionen bis hin zu DNA-basierten Vorhersagen von Persönlichkeit und zukünftigem beruflichem Leistungserfolg. „Zugegeben, aktuell liegen in manchen Anwendungsbereichen teils noch wenig valide Daten für KI-gesteuerte Automatismen zugrunde. Einige Technologien sind erst am Anfang und Themen wie Transparenz, Datenschutz und Ethik sind noch nicht in der nötigen Konsequenz vorhanden. Bis zum Jahre 2030 wird die HR-Landschaft jedoch zunehmend von KI/ML in der Personalarbeit beeinflusst sein“, so Andreas Zelger.
Wo KI schon jetzt eingesetzt wird
Die Zukunft liegt alles andere als in weiter Ferne. In zahlreichen Bereichen werden KI-Anwendungen schon jetzt in der HR-Arbeit angewendet: Etwa in der Personalbeschaffung, der Personalentlohnung, der Personalführung, der Personaleinsatzplanung oder der Personalbeurteilung. Für Andreas Zelger gibt es jedoch klare Grenzen: „Vorsicht ist gegenüber Marktanbietern geboten, welche zum aktuellen Stand rein KI-basierte Auswahl- und Entwicklungstools offerieren bzw. eine KI-basierte, Algorithmusautomatisierte Bewerber:innen-Auswahl beispielsweise mittels Stimm- und Sprachanalysen oder automatisierten Videoanalysen versprechen.“ Für Zelger erfüllen einige dieser Angebote am Markt unter anderem in den Bereichen der Gütekriterien (Validität, Objektivität, Reliabilität), dem mangenden Zusammenhang zwischen Sprach-, Stimm-, Videoanalysen von Bewerber:innen und berufsbezogenen Persönlichkeitseigenschaften oder der Verfälschung von Ergebnissen durch teils schlechte technische Bild- und Tonübertragungssignale noch nicht in ausreichendem Maß die erforderlichen qualitativen Standards.
Recruiting und Personalentwicklung mit DIAGON
Das Bildungsconsulting hat für Unternehmen aller Branchen und Größen zur Unterstützung eines modernen Recruitings und Bewerbermanagements das Instrument DIAGON entwickelt – Personal-DIAGnostik ONline. DIAGON setzt auf konsequente Digitalisierung und bringt einen Schub in der Effizienz der HR-Arbeit. DIAGON ist eine web-basierte Diagnostikplattform, um Unternehmen und Bewerber:innen zusammenzuführen und beide Seiten - nämlich Wissenschaftlichkeit & Praktikabilität sowie Qualität & Usability - miteinander zu verbinden. Mit DIAGON lassen sich neue Talente finden und passende Bewerber für eine Stelle treffsicher auswählen sowie die Kompetenzen bestehender Mitarbeiter optimal entwickeln. Mit diesem Instrument werden die besten Eignungstest führender Testverlage auch für kleine und mittelständische Betriebe nutzbar. Kostenlose Interessentests, individuelle Testläufe für spezielle Fragestellungen sowie die Expertenreports erfahrener Psychologen führen zu Ergebnissen, auf deren Basis sich fundierte Personalentscheidungen fällen lassen. „All diese Eigenschaften sind für den Recruitingprozess enorm wichtig“, betont Zelger, „ein transparentes, faires und qualitativ hochwertiges Auswahl- und Entwicklungsinstrument wirkt sich immer positiv auf das Image und den Erfolg eines Unternehmens aus. Der wertschätzende und professionelle Umgang mit Bewerber:innen führt zu positiven Rückschlüssen auf die zukünftige Position als Mitarbeiter:in im Betrieb.“
Im Rahmen von DIAGON plant das Bildungsconsulting der Tiroler Wirtschaftskammer gerade einen Zertifizierungslehrgang für Partnerunternehmen, HR-Verantwortliche sowie Recruiter:innen und Diagnostiker:innen in der Beratung, unter anderem zu folgenden Inhalten und Themenschwerpunkten: Recruitingprozess, Talentemanagement, Methoden der Eignungsdiagnostik, Kompetenzfeststellung, Persönlichkeitsmodelle & Persönlichkeitstheorien, Rechtliche Rahmenbedingungen, Datenschutz, Ethik.
Fazit: „Die Zukunft der Digitalisierung hat auch im HR längst begonnen, technologisierte Anwendungen werden in den nächsten Jahren immer mehr ihren Weg in das Recruiting, die Personalentwicklung und das Talente-Management finden“, ist Andreas Zelger überzeugt. Seitens der Unternehmen braucht es Bewusstseinsbildung und eine entsprechende Professionalisierung, um mittelfristig für die digitale Zukunft gerüstet zu sein und die bestmöglichen Methoden und Tools für Unternehmen und deren Mitarbeiter:innen einzusetzen. Das Angebot des WK-Bildungsconsultings, DIAGON, bietet Personal-Diagnostik Online für jede Betriebsgröße und Branche. Damit lassen sich Recruiting und Personalentwicklung professionalisieren - und das bei überragendem Kosten-Nutzen- Verhältnis. Unternehmen entdecken Talente mit DIAGON präziser, schneller und effektiver als die Konkurrenz und verfügen damit über ein modernes Instrument.
Effizienzsteigerung im Recruiting
Im TW-Interview zeigt Andreas Zelger, Experte für Berufs- und Personalberatung beim WK-Bildungsconsulting, auf, wie Personalarbeit durch Technologie unterstützt werden kann.
Ob Ist digitale Personalarbeit (HR) „besser“ als analoge?
Digitale Methoden wie etwa die Nutzung von Social Media-Kanälen, Online-Bewerbungssysteme oder online videobasierte Einstellungsinterviews unterstützen bisherige Methoden im Recruiting und können so den HR-Prozess effizienter gestalten. Zum aktuellen Zeitpunkt steht jedoch der Mensch – sowohl als Personalist:in oder Recruiter:in wie auch als Bewerber:in - noch im Mittelpunkt. Die Technik dient als Unterstützung. Die Digitalisierung ist für die Personalarbeit eine Chance zur Effizienzsteigerung und Vereinfachung von Prozessen.
Können hier KMU überhaupt mithalten?
Der Recruiting-Markt verändert sich immer mehr in Richtung „Arbeitnehmer:innenmarkt“, der „War for Talents“ akzentuiert sich. Deshalb wird auch für KMU digitales Recruiting immer wichtiger, um jüngere Bewerber:innengenerationen anzusprechen und als Arbeitgeber attraktiv zu bleiben. Mit zunehmender Digitalisierung werden aber auch neue Kompetenzen im HR notwendig, sodass künftig neue HR-Stellenprofile und Funktionen entstehen werden. Auch für KMU ist es wichtig, sich jetzt mit neuen technischen Methoden für die HR-Arbeit zu befassen, um in Zukunft dafür gerüstet zu sein.
Was können die Tiroler Betriebe von DIAGON erwarten?
Das hochmoderne Online-Diagnostikportal DIAGON des WK-Bildungsconsultings unterstützt Betriebe wesentlich in der Effizienz ihres Recruitings. Bewerbungs- und Einstellungsprozesse können zeitnah und rasch abgewickelt werden. Mit DIAGON steht ein Online-Testportal auf höchstem wissenschaftlichen Niveau zur Verfügung, das Recruiter:innen einen detaillierten Einblick und Überblick über geeignete Bewerbungskandidat:innen für eine Stelle ermöglicht und digitale Testergebnisreports in Echtzeit zur Verfügung stellt.